Donnerstag, 29. Dezember 2016

29.12. Namibia Lektüre


Beim Lesen in Internetforen und Stöbern im Reiseführer stößt man immer wieder auf zwei Romane in denen unser Ziel Namibia jeweils zumindest als als Hintergrund eine wichtige Rolle spielt. Beide lagen dementsprechend in diesem Jahr unterm Weihnachtsbaum - nicht abgesprochen haben wir uns gegenseitig die Romane geschenkt:

In "Wenn es Krieg gibt, gehen wir in die Wüste" (Erstauflage 1956, aktuell: Verlag Two Books, Hamburg, 2002) schildert der Geologe Henno Martin seine autobiographischen Erfahrungen Ende der dreißiger Jahre in Namibia. Gemeinsam mit Herrmann Korn, beide junge Doktoren der Geologie, beginnt er mit der geologischen Kartierung des Naukluftgebirges und erforscht Wasservorkommen für Farmer. Nach Beginn des Zweiten Weltkrieges müssen Deutsche in Südwestafrika befürchten, als feindlicher Ausländer verhaftet und interniert zu werden. Aus diesem Grund flüchteten die beiden 1940 in die Wüste um den Kuiseb-Canyon, wo sie zweieinhalb Jahre ein primitives Jägerdasein führten und sich vor der Polizei sowie Einheimischen versteckt hielten. Den Kampf ums Überleben in der Wüste, die Faszination der Natur und ihre sich dabei vertiefenden Ansichten und Einsichten über Natur und Menschheit schildert dieses Buch, das auch heute nicht nur Namibia-Urlauber in seinen Bann zieht.


Das Buch "Humeldumm" von Tommy Jaud (Scherz Verlag, 2010) schildert den zweiwöchigen Kleingruppen-Busurlaub der Hauptfigur Matze Klein durch Namibia. Die Zusammensetzung der Gruppe, insbesondere aber die Probleme von Matze, aus der Ferne eine vergessene Reservierungsgebühr für eine neue Eigentumswohnung nachzuholen, bilden den Rahmen für eine absurd-komische Schilderung der Namibiareise. "Ich drücke meine Nase ans Busfenster und blicke hinaus ins weite Land. Die Namibier winken uns und lachen. Klar lachen sie, sie sind ja frei. Wir nicht. Wir sind die in Blech gepackte Rache für die deutsche Kolonialzeit."
Unbedingt empfehlenswert ist übrigens die Hörbuch-Version, die wir inzwischen auch haben, in der der Autor den verschiedenen Mitreisenden (aus Windhoek, Köln, Weimar, Wien, Düsseldorf, Zürich und Bamberg) sehr gelungen mit den jeweilig passenden Akzenten spricht.

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