Freitag, 28. Juli 2017

Hallo und Hinweis

Hallo an alle Neugierigen, die hierher gefunden haben.

Ihr könnt hier eine Menge über unsere Namibia-Rundreise im Juli 2017 erfahren. Hinweis an alle Blog-Unerfahrenen: Die einzelnen Nachrichten werden hier automatisch chronologisch abgelegt - die Neuesten also ganz oben direkt unter diesem Beitrag.
Wer sich über den Urlaub insgesamt informieren möchte, sollte daher am Besten im rechten Menu* mit der ersten Nachricht vom 12. Oktober 2016 einsteigen (da beginnen die Infos zur Planung, Route, Reservierungen etc.) und sich dann schrittweise auf den Juli 2017 zubewegen.
Im Urlaub haben wir fast zu jedem einzelnen Tagen einen kleinen Bericht vor Ort abgesetzt - soweit das technisch ging, und einige Beiträge mit Fotos dazwischengestreut. Wer also nur den eigentlichen Resiebericht lesen möchte, kann hier mit dem Posting vom Hinflugtag beginnen.

Habt Ihr Interesse an Fotos pur, könnt Ihr auch  die Galerie anklicken. Dort ist eine Auswahl von ca. 700 Fotos aus dem gesamten Fundus von ca. 6.000 in einem Google-Album zusammengestellt. Viel Spaß beim anschauen!

Der Blog endet derzeit mit einem FAZIT aus dem Blick nach einer Woche zurück in Deutschland.

Aber es wird weitergehen!! Wir planen tatsächlich von einer Ersttäterfamilie zur Zweittäterfamilie zu werden. Der Virus hat uns gepackt, 2019 soll es wieder losgehen. Und dafür haben wir auch wieder einen Blog2019 gestartet.


* In der Ansicht auf dem Smartphone gibt's natürlich kein 'rechtes Menü'. Dann bitte nach gaaaanz unten scrollen.

Donnerstag, 27. Juli 2017

FAZIT

Zum Abschluss noch einmal ein (kurzes?) Fazit der drei Wochen in Namibia.
Elisabeth hat es toll auf den Punkt gebracht. Auf die Frage, wie denn die drei Wochen waren, hat sie geantwortet: "Da muss ich drei Wochen lang erzählen." Ich bin überzeugt, dass wir alle Vier die Köpfe voller Bilder und Eindrücke haben, die viele, viele Jahre lang halten werden.

LANDSCHAFT und TIERE
einmalig, unbeschreiblich, Gänsehaut bei jedem Drandenken, ein paar unvollständige Eindrücke liefern hoffentlich die Tagesberichte hier im Blog.

PLANUNG
Grundsätzlich: Es waren nicht nur phantastische drei Wochen, es hat ausnahmslos ALLES so gut oder besser geklappt als geplant. Für uns ungewohnt war, dass wir überhaupt so viel vorher planen und uns z.B. um Flug, Auto und Unterkünfte bereits acht Monate vor dem Urlaubsstart kümmern mussten. Bei der Kombination aus Ziel (Namibia boomt - wenn auch von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau), Zeit (Ferien in Deutschland UND Südafrika) und gewählter Urlaubsart (Selbstfahrer, keine Zeltplätze) war das aber nicht anders möglich.
Das Namibia-Forum war eine ungewöhnlich gute und aktuelle Informationsquelle mit sehr freundlichen Forumsmitgliedern. In Kombination mit ein paar weiteren Informationsquellen (z.B. dem Iwanowski-Reiseführer) war eine detaillierte und realistische Planung der Strecke und Auswahl der Unterkünfte und Ziele möglich. Es hat sich erwiesen, dass die klassische Drei-Wochen-Runde im Uhrzeigersinn auch für uns ideal war. Die Tierwelt des Etosha als Höhepunkt eher am Ende der Runde, eine Lodge zum 'Füßehochlegen' zum Abschluss - perfekt.
Die Tipps für Extra-Buchungen (Joe's Beerhouse in Windhoek, die Living Desert Tour sowie die Restaurants Kückis und Royal Beef in Swakopmund, die Wüstenelefantentour in Mowani, die Game Drives in Onguma, Wabi und Mount Etjo) waren durchweg Volltreffer.

Beim konkreten Buchen der selbst ausgewählten Unterkünfte haben wir die Agentur Magic Vibes aus Windhoek eingeschaltet. Bei acht von elf Zielen haben wir direkt die erste Wahl bekommen, bei den drei weiteren Zielen jeweils sehr nahe liegende gute Alternativen.

REISEZEIT, TEMPERATUREN, WETTER
Für uns waren die deutschen Sommerferien alternativlos. Gleichzeitig haben auch die Südafrikaner (als größte Touristengruppe in Namibia) Urlaub. Dadurch gab es leider Hochsaison-Preise, aber nie das Gefühl, es sei 'voll'. Im Gegenteil: die bereisten Gegenden Namibias sind 'leer', absolut leer, selbst an Top-Touristenzielen (z.B. standen an der Düne 45 insgesamt max. 8 Fahrzeuge).
Das Wetter im Juli war absolut ideal, in Namibia ist Winter (!), d.h. es hat tagsüber zwischen 20 und 28 Grad und ist absolut niederschlags- und sogar wolkenfrei. (Ausnahme 3 h in Swakopmund Nordseewetter Nebel, kühl und 1/2 Tag in Sossusvlei-Dünen mit heißem Wüstenwind), nachts kühlte es sich auf teilweise empfindliche 4 bis 14 Grad ab.
Unbedingt beachten muss man die kurzen Tage mit Sonnenaufgang um etwa 6:30 Uhr und Sonnenuntergang um ca. 17:30 Uhr !
Pech oder Glück haben kann man, je nachdem, ob es in der Regenzeit des entsprechenden Reisejahres genug oder zu wenig Regen gab, denn das beeinflusst, ob und wie viele (vertrocknetes) Gras Teile der Landschaft bestimmt. Saftig grüne Wiesen darf man jedenfalls zur Reisezeit Juli/August nicht erwarten.

FLUG
Air Namibia mit dem täglichen Flug war für uns die erste Wahl - Direktflug ohne Zwischenstopp, Nachtflug ohne Verlust von Urlaubszeit, vergleichsweise günstig, Entertainment-System Note 2, Essen Note 3+, Platzverhältnisse Note 3, Gepäckbestimmungen je ein Stück à 21 kg mit freundlicher Toleranz Note 2. Dei namibische Auffassung einer effizienten Verwaltung konnten wir beim Rückflug live erleben, das wäre aber bei einer anderen Fluggesellschaft wahrscheinlich auch nicht besser gewesen.

AUTO
Der Toyota Hilux von Safari Car Rental war das ideale Urlaubsfahrzeug für 4 Personen (für 2 hätte der ebenfalls weit verbreitete Toyota Fortuner gereicht). Der Hilux ist DAS Standardfahrzeug vieler Autovermieter. Die Autovermietung Safari Car Rental wirkt sehr gut organisiert (Flughafenshuttle, Formalia, Autoeinweisung und -übergabe, Autorückgabe).Wir hatten nicht nur das Glück, als Erstmieter einen nagelneuen Wagen erwischt zu haben, die Ausstattung war auch funktional und sehr vollständig, auch wenn wir zum Glück weder einen der beiden Ersatzreifen noch den Pannenkoffer nutzen mussten. Apropos Reifen: Die großen Stollen-Reifen (265/70 R17) haben ein sicheres Gefühl vermittelt (nicht alle Urlauber-Hilux hatten solche), die hohe Sitzposition ist ideal für die Tierbeobachtung und mit ständig eingeschaltetem Allradantrieb fühlte man sich auf den Schotterpisten meist zwischen 60 und 80 km/h recht wohl. Die Ladefläche ist trotz Ersatzreifen riesig, der gigantische Doppeltank (140 Liter, Reichweite damit bis zu 1.400 Kilometer) beruhigt. Das Tanken klappte recht zügig auch ohne großes Autoschaukeln, wie anscheinend bei den älteren Modellen nötig.

Das Linksfahren, insbesondere das Linksschalten, hat man nach wenigen Minuten raus. Außer in Windhoek selbst war der Verkehr seeehr entspannt bis nicht vorhanden. Auf die Straßenverhältnisse mit etwa 80 % Gravel oder Sand waren wir vorbereitet, am Ende des Urlaubs haben wir den Asphalt regelrecht gemieden. WENN man mal unbeabsichtigt in eine üble Querrille geraten ist, federt der Riesen-SUV diese recht ordentlich weg, das Gerüttel bei sog. Wellblechpassagen ist lästig, aber ein unvermeidbarer Bestandteil der Namibia-Erinnerung.

Das ohne Mehrkosten mitgelieferte Navi (ein Garmin-Nüvi) hatte eine neue Tracks4Africa Karte aufgespielt und war kaum nötig, wenn man die entsprechende Papierkarte dabei hat. Es gibt einfach zu wenig Abzweigungen und die Ausschilderung ist zu gut, als dass man viel falsch machen könnte. Genutzt haben wir das Navi meist nur als 'Countdown' bis zur nächsten Abzweigung ("noch 65 Kilometer, dann rechts") und am Ende, um die gefahrene Route auf den Laptop auszulesen (es waren am Ende genau 4.653 km).

UNTERKÜNFTE
Unsere Mischung der insgesamt zwölf Unterkünfte war absolut gelungen. Es war keine echter Ausfall dabei, aber mehrere absolute Highlights. Wir haben uns allerdings teilweise auch im oberen Preissegment bewegt.
Um nicht die einzelnen Tagesberichte zu doppeln, hier nur noch ein paar Stichworte:

Guesthouse Terra Africa, Windhoek
günstiger Preis, günstige Lage, liebevoll eingerichtet, sicherer Innenhof, schöner Garten,
1A-Empfehlung für den ersten Tag in Windhoek

Teufelskrallen Tented Lodge, Kalahari
phantastische Lage der tollen Bungalows, völlige Einsamkeit, die entschleunigt, gutes Essen und nette Bedienung im Haupthaus, eine weitere absolute Empfehlung

Quiver Tree Rest Camp
Familienbungalow, von der Ausstattung die schwächste Unterkunft unserer Reise, dafür 1A-Lage für Köcherbaumwald, kostenlose etwas fragwürdige Cheetah-Fütterung, gutbürgerliches Essen im Farmhaus

Klein-Aus Vista - Eagle's Nest
absolutes Highlight, unvergleichliche Lage, unbedingt einmal Grill-Paket als Alternative zum Diner im Haupthaus wählen, sein Geld wert

Namtib Desert Lodge
tolle, familiäre, persönliche Atmosphäre, durch gemeinsames Essen unterhaltsam und informativ, auch hier super Lage, relativ preisgünstig

Hoodia Desert Lodge
Luxuslodge, Lage zum Sossusvlei nicht ganz perfekt, Alternativen 'hinterm Gate' waren aber ausgebucht, Leistung entspricht wohl dem hohen Preis, für uns schon etwas 'drüber'

Meike`s Guesthouse, Swakopmund
preisgünstig, sehr gut zentral gelegen, sehr freundlich, super Frühstück, starkes WLAN, sicherer Innenhof, eine ausgezeichnete Empfehlung für Swakopmund

Mowani Mountain Lodge
absolute Champions-League, unvergleichliche Lage, (superior view) Bungalows sensationell, Essen exzellent, Wüstenelefantentour ein Muss, unsere teuerste Unterkunft, aber jeden Dollar wert

Etosha Safari Camp
der kleine Bruder der gleichnamigen Nachbarlodge, vergleichsweise groß, neu renovierte Familienbungalows mit "Zebras im Garten", interessante Atmosphäre zwischen Lodgebuffet und Biergarten mit Musik zum Abendessen, eine tolle Abwechslung zur Einsamkeit der Lodges

NWR Halali Rest Camp, Etosha
staatliches Camp, besser als sein Ruf, zumindest in dem gebuchten 'Family-Chalet', Restaurant mit 70er Charme, aber super frischem Grill, Wasserloch für uns enttäuschend, Lage im Etosha alternativlos

Onguma Tree Top Lodge
ein weiteres Highlight, max. 8 Gäste, eigens 1A-Wasserloch absoluter Luxus & familiäre Atmosphäre, DIE Kombination muss man erst mal hinkriegen, jeden Cent wert

Wabi Game Lodge
nette Zwischenstation, schöne Gartenanlage, Game Drive zu eigener Hippo- und Rhino-Herde ein Erlebnis, aber etwas Zoo-Charakter, Service und Essen gut, aber nicht mehr

Mount Etjo Lodge
starke Empfehlung für ruhige Abschlusstage, tolle Ausstattung, Parkanlage, seehr gelungener Lapa fürs Diner mit 1A-Grill

Freitag, 21. Juli 2017

22. Tag (21.7.2017) Windhoek - Frankfurt


Nun also der letzte Tag:
Nach Frühstück und dem letzten Beladen des Autos (das Gepäck wird wieder einmal vom Zimmer zum Auto gebracht), machen wir uns auf den Weg.
Auf dem unten abgebildeten Streckenplan steuern wir direkt auf die große B1 nach Osten und dann Richtung Windhoek. Da wir inzwischen die nichtasphaltierten Straßen lieben gelernt haben, halten wir uns nicht an den Plan, nehmen uns noch etwa eine Extra-Stunde Zeit und fahren auf untergeordneten D-Straßen nach Süden und kommen dabei auch durch das riesige private Erindi Game Reserve.

Die Entscheidung war wieder einmal goldrichtig. Nicht nur die landschaftlich schöne Strecke, sondern noch einmal die Beobachtungen einfach so am Straßenrand hinterlassen bei uns einen bleibenden Namibia-typischen Eindruck. Wir sehen auf zwei Stunden Fahrt bis Okahandja 'einfach so' noch einmal Giraffen, Zebras, Strauße, Kudu, Springbocks, Impala, Warzenschweine, Paviane, Perlhühner.
Ab Okahandja geht es dann auf die erst als große Landstraße (B) und dann sogar als Autobahn (A) ausgebaute Strecke nach Windhoek. Bisher sind das übrigens die einzigen Kilometer Autobahn im ganzen Land. Aber die Strecke ist immerhin Teil des Tripolis-Kapstadt-Highways durch ganz Afrika und erstaunlich dicht befahren. Erstmals überhaupt, dass wir in den drei Woche Verkehr erlebten, den man auch so nennen kann.

In Windhoek fahren wir extra noch einmal durch die Innenstadt, um die noch fehlenden Fotos der Kaffeemaschine zu schießen. Warum das Unabhängigkeits-Museum so genannt wird, kann man unschwer erkennen:



 Dann heißt es noch Auftanken und ein kleinen Imbiss im Trans Kalahari Inn, bevor wir zu unserer Autovermietung Safari Car Rental zurückkehren.

Die Autoabgabe ist in wenigen Minuten erledigt. Wir haben das Auto weitgehend so zurückgegeben, wie wir es fast 4.653 Kilometer vorher bekommen haben. Warum wir das so genau wissen? Wir hatten netterweise eine Navi von Garmin im Auto an der Windschutzscheibe, das ich am letzten Tag auf den Laptop ausgelesen habe!
Der Hilux war einfach nur Klasse, nagelneu, tolle große Stollenreifen, geräumig, stark genug, völlig pannenfrei ... Und wir haben ihn deutlich staubiger, aber sonst ohne Beanstandungen wieder abgeliefert.


Wir können uns dann netterweise noch ein bisschen in den netten schattigen Ruhebereich bei der Autovermietung setzen, dort ist es sicher gemütlicher und ruhiger als am Flughafen, zu dem wir dann gegen 17.00 Uhr per Shuttle gebracht werden.
Die namibische Verwaltung (staatliche Ausreise / Air Namibia-Check-In / Sicherheitskontrolle) schafft es dann, uns fast 2,5 Stunden zu beschäftigen. Dabei fliegt nach 17:00 Uhr außer unserer Maschine nach Frankfurt kein einziger Flieger mehr ab. Am Kuriosesten ist, dass wir sogar mehrfach gefragt werden, wohin wir denn fliegen wollen. Noch einmal: TiA - That is Africa.

Endlich im Boarding-Bereich angekommen, gibt es eine kaum verständliche Ansage mit ein paar verständlichen Worten: "Frankfurt, delayed, boarding, one hundred hours". Die erste Deutung von Sarah "wir haben einhundert Stunden Verspätung" löste sich dann glücklicherweise auf. Der Satz lautete "the boarding is delayed to twenty-one-hundred hour". In der technischen Flugsprache also 21:00 Uhr. Tatsächlich sind wir dann statt 20:35 um 21:45 gestartet - das war zu verschmerzen, da unserer Maschine nach einem ereignisarmen Flug dann von unserer Pilotin Kornelia (!) statt um 7:55 um 8:45 in Frankfurt gelandet wurde.

Das Fazit folgt noch.

Rückfahrt nach Windhoek


Mount Etjo - Safari Car Rental 9:00 - 13:10 (260 km)


Rückflug Windhoek - Frankfurt
Air Namibia SW 285, 20:35 Uhr - 07:55 Uhr
(inkl. plus 1 Stunde Zeitverschiebung)
tatsächlich war es dann 20:45 Uhr - 08:45 Uhr

Donnerstag, 20. Juli 2017

21. Tag (20.7.2017) Mount Etjo Safari Lodge II

Unser zweiter Tag in der Mount Etjo Safari Lodge und gleichzeitig unser letzter 'richtiger' Urlaubstag - sind die drei Wochen wirklich schon vorbei?

As heutige Unternehmung hatten wir einen Morning Game Drive gebucht.
(Übrigens mussten wir uns auch an die alternative Verwendung des Wortes 'Game' gewöhnen. Game hat hier nichts mit dem 'Spiel' zu tun, sondern ist die Übersetzung von 'Wild'. Auf einer Speisekarte tauchen unter 'Game' z.B. die verschiedenen Antilopenarten Kudu, Eland, Springbock, Blessbock, Gnu, aber auch Strauss, Giraffe oder Zebra auf. Und ein 'Game-Drive' ist damit eine 'Pirschfahrt' und parallel auch das Pirschfahrzeug.)

Die Pirschfahrt durch das Gebiet der Mount Etjo Lodge brachte bei sehr frischen Morgen-Temperaturen noch einmal eine ganze Reihe diverser Tiersichtungen. Krönender Abschluss war ein
riesiger Elefantenbulle, dem wir uns per Fahrzeug unmittelbar annnähern konnten.

Wasserbüffel


Gnu


noch mal die (selteneren) Hartmann-Zebras


Paviane


Letschwe


Der Nachmittag stand dann im Zeichen des Füße-Hochlegens (und leider auch des Packens). Die Lodge war dafür ideal gewählt. Die sehr grüne Parkanlage hat verschiedene schön gelegene Sitzecken und -gelegenheiten, von denen man viele Tiere insbesondere an und in der großen Wasserfläche beobachten kann. Eine unerwartet Überraschung war, dass - wieder einmal nur wenige Meter vor uns - plötzlich drei Hippos aus einem uneinsehbaren Wassertümpel stiegen und zum Aufwärmen und Grasen in die Sonne kamen - ein mächtiges Muttertier und zwei kleine, davon ein 'süüßer' Kleiner aus diesem Jahr.





Das Abendessen fand erneut in der eigens hierfür eingerichteten 'Lapa' ("der Ort an dem man sich trifft") statt, ein riesiger reetgedeckter Raum mit offener Feuerstelle in der Mitte, um den an der Wand die Esstische angeordnet sind. Nicht unsere erste Lapa, aber wohl die schönste. Und das Essen wie am Vortrag frisch gegrillte Game-Filet (diesmal Oryx), Game-Würstchen (diesmal Eland) und Hühnchen.




Jetzt leider nur noch einmal schlafen ....

Game Drive 07:00 - 10:00

Mittwoch, 19. Juli 2017

20. Tag (19.7.2017) Mount Etjo Safari Lodge

Mount Etjo Safari Lodge
Eine Fahrt von nur gut zwei Stunden führt uns zu unserer letzten Unterkunft, der Mount Etjo Safari Lodge , die sich im Herzen des 30.000 Hektar großen Okonjati Wildreservats befindet, einem der ersten Privatreservate in Namibia. Benannt ist sie nach dem Mount Etjo, einem ca. 2.000 Meter hohen Tafelberg, der 500 Meter über die Ebene hinausragt. Als Unterkunft für die letzten beiden Tage unserer Reise erwarten wir hier noch einmal einen abschließenden Höhepunkt unserer sowieso mit Highlights gespickten Reise.
Die Erwartung: Eine Mischung aus hoffentlich noch einmal vielen Tiersichtungen und einem etwas ruhigeren Ausklang der drei Wochen Afrika!


Die Lodge präsentierte sich außerordentlich grün durch die Lage an einem großen See. Ein größerer Pool, viele Bänke und Sitzecken mit Blick auf die tierreiche Umgebung laden auch uns ein, mal ein bisschen 'die Füße hochzulegen'.

Gartenanlage Mount Etjo Lodge (Blick aus dem Zimmer)



Unsere heutige Route:


Wabi - Mount Etjo 8:30 - 11:30 (170 km)

Dienstag, 18. Juli 2017

19. Tag (18.7.2017) Wabi Game Lodge, Waterberg

Sarahs Geburtstag beginnt standesgemäss mit einer Riesentorte und Sekt, die wir beide zum Frühstück vorfanden und nach dem Test (lecker!) ans Personal verschenken.
Dann gibt's eine kurze Bescherung.

Leider müssen wir heute dem Etosha den Rücken kehren. Vorbei an zwei Zwischenstopps, dem Lake Otjikoto und dem Hoba-Meteoriten geht es zur  Wabi-Lodge am Waterberg.

Lake Otjikoto
Der Otjikotosee ist ein Karstsee nahe der Bergbaustadt Tsumeb. Er ist einer von nur zwei ständig mit Wasser gefüllten Seen Namibias, wurde 1851 entdeckt und hat eine Größe von circa 100 × 150 Meter. Otjikoto bedeutet in der Herero-Sprache tiefes Loch, was durchaus passend ist, da der See eine rund 76 Meter tiefe mit Wasser gefüllte Doline darstellt, deren unterirdisches Kanalsystem noch weitgehend unerforscht ist.
Während des Ersten Weltkriegs versenkte die deutsche Schutztruppe Waffen und Munition in diesem See, um sie dem Gegner nicht zu überlassen.
Heute gibt es ein Mini-Museum und einen kleinen Besichtigungsweg, nichts Umwerfemdes, aber für Namibia ist es einer von nur zwei Punkten mit sicherem ganzjährigen Frischwasser.




Hoba Meteorit
Der Hoba-Meteorit ist der bislang größte auf der Erde gefundene Eisenmeteorit 'am Stück'. Er wiegt zwischen 50 und 60 Tonnen. ist nur etwa 2,70 × 2,70 × 0,90 Meter groß und besteht zu ca. 82 % aus Eisen und 16 % aus Nickel. Der Meteorit schlug vor etwa 80.000 Jahren auf der Erde ein und liegt immer noch in der ursprünglichen Position. Sein geschätztes Alter beträgt 190 bis 410 Millionen Jahre.
Auch hier nur ein kurzer Besichtigungsstopp. Kein wirkliches Muss-man-gesehen haben.
Aber wir haben Zeit und sind schon um 2 an der Lodge.


Wabi Game Lodge

Für die Wabi Game Lodge am Waterberg blieb in unserer Reiseplanung leider nur eine Nacht übrig. Wie schon einige Male auf unserer Tour ist das zwar schade, aber leider nicht zu ändern. Die Wunsch-Urlaubs-Routenplanung umfasste locker sechs Wochen, Geldbeutel und Ferienzeit leider nur die Hälfte.

Die Wabi Game Lodge liegt am südöstlichen Rand des Waterbergs, eines markanten etwa 50 x 15 Kilometer großen Tafelbergs aus rötlichem Sandstein, dessen 40.000 ha großes Plateau ca. 200 Meter über die ihn umgebende Ebene herausragt. Der Waterberg ist heute ein Naturschutzgebiet für eine Vielzahl von Pflanzen und Tierarten, darunter Breit- und Spitzmaulnashorn, verschiedene Antilopenarten und die letzten Kapgeier Namibias.

Traurige Berühmtheit bekam der Waterberg durch die 'Schlacht am Waterberg' am 11. und 12. August 1904, als deutsche Kolonialtruppen dort gegen aufständische Herero kämpften. Die Einkesselung der Herero misslang zwar, aber die deutschen Truppen unter Generalleutnant Lothar von Trotha verfolgten die mit Familien und Viehherden flüchtenden Herero in die Omaheke-Wüste, riegelten diese ab und verwehrten den Zugang zu den wenigen Wasserstellen, so dass in der Folge mehrere Tausend Herero verdursteten. Heute wird das Vorgehen als der erste Völkermord des 20. Jahrhunderts eingestuft.

Wir haben hier die Gelegenheit zu einem nachmittäglichen Gamedrive von drei Stunden durchs Reservat genutzt. Eine schöne Runde mit dem absoluten Highlight am Ende. Im wenigen Metern Entfernung stoppten wir an einer Gruppe Nashörner mit zwei Kleinen, die hier täglich mit dem hinten aufgeladenen Strohballen gelockt werden. Und dann die Zugabe: Ein zweiter Ballen am Wasserrand des aufgestauten Sees zeigt, dass das keine Steine hinten im Wasser sind, sondern Hippos! Letztlich standen wir, die acht Rhinos und sieben Nilpferden keine zehn Meter voneinander entfernt. Ein einmaliges, wenn auch künstlich herbeigefüttertes Ergebnis / Erlebnis.














Unsere heutige Route:


Onguma - Wabi 8:30 - 14:40 (310 km)


Montag, 17. Juli 2017

18. Tag (17.7.2017) Onguma Tree Top Camp II

Onguma Tree Top - zweiter Tag

Die Unterkunft ist wirklich unbeschreiblich. Nicht nur, dass wir mit 8 Personen etwa 12 km vom Eingang ins Game Reserve entfernt nahezu allein 'in der Wildnis' sind. Die Häuschen sind wieder toll eingerichtet und das Beste ist, dass sie nach vorn völlig geöffnet werden können, so dass man den Eindruck hat, das Bett steht auf der Terrasse.



Terrassenblick

Und direkt vor der Terrasse haben wir mit vier aufgeständerten Häuschen ein großes Wasserloch ganz für uns allein. Wir sitzen oder stehen beim Wachwerden auf der Bettkante, beim Zähneputzen oder in der Außen(!)Dusche, beim Frühstück, beim Diner oder bei jeder Pause zwischendurch mit Blick in die Landschaft und beobachten ständig kommende und gehende Gruppen von Zebra, Kudus, Impala, Springböcken, dazu ein paar Warzenschweine und jede Menge Perlhühner. Gestern Abend kamen auch ein paar Giraffen , blieben dann aber ca. 30 m vor dem Wasser stehen und galoppierten davon, ohne getrunken zu haben. Warum, konnten wir nicht erkennen. Vielleicht waren sie nachts noch einmal da. Nach dem Frühstück wendete sich plötzlich eine Zebraherde in die andere Richtung direkt auf uns zu und begann direkt vor und unter unserem Haus zu grasen.

Heute kam erstmals eine Gruppe Eland, eine riesige Antilopenart, dazu. Massige Tiere wie Elche, 1,50 m Schulterhöhe, bis 3 m lang und 1.000 Kilo schwer.

Das speziell für uns zubereitete Lamm zum Diner war sehr gut, leider aufgrund der Teller-Design-Ambitionen des Koch nicht mehr warm genug. Die anderen Gäste sind übrigens je ein Paar aus der Schweiz und aus Frankreich.

Sichtungen Etosha Ost - zweiter Tag

Auch im Park setzt sich die Story vom Vortag fort. Die Höhepunkte: zwei ausgewachsene Löwen, einer in guter Fotoreichweite, wieder eine große Elefantenherde, die direkt an unserem Auto vorbeizog und eine Giraffenherde von etwa 40 Tieren. Wir wussten gar nicht, dass die in so großen Gruppen umherziehen.



 

Gabelracke


das sind 5 (!) Hintern


suche die Strauße


Fliegedings
 

 
 


Heute am späten Nachmittag fahren wir mit einem Guide hier durchs Onguma-Reservat mit Sundowner-Abschluss - mal sehen, was noch an Tieren zu sehen ist.

Nachtrag: Das Ergebnis war hervorragend. In zwei Stunden Fahrt haben wir erneut eine große Zahl an Tieren gesehen. Bemerkenswert eine Eule und ein Geier, jeweils in einer Palme sitzend !

 

Und nach dem Sundowner mit Snacks und Getränken hörten wir plötzlich einen Löwen brüllen, etwa einen halben Kilometer entfernt. Diese Entfernungsschätzung stammte natürlich vom Guide, nicht von uns, aber wir sind dann dem Brüllen entgegengefahren und haben ihn bei schlechten Sichtverhältnissen, aber nur 20 m Abstand aufgespürt. Ein riesiges Männchen, das uns zuliebe dann sogar noch einmal gebrüllt hat. Brüllen ist übrigens eine blöde Vokabel. Das englische the lion roars trifft es viel besser. Das Rooooarrr war unglaublich tief und laut. Ein phantastischer Abschluss der Fahrt.

Abends wieder einmal sehr feines Oryx-Steak, Lagerfeuer und Geschichten erzählen.


Etosha Loops 8:15  -16:25 (182 km)
Sundowner 16:00 - 18:30

Sonntag, 16. Juli 2017

17. Tag (16.7.2017) Onguma Tree Top Camp

Der heutige Weg führt uns weiter nach Osten durch den Park, erneut an einer ganzen Reihe von Wasserlöchern entlang. Und die Sichtungsfee bleibt uns hold: Zum Auftakt entdecken wir ein

Nashorn etwa 50 m neben der Piste, das sich als Mutter mit kleinem Mini-Rhinozeros herausstellt und am Ende bis auf 10 m an uns herankommt.





Den gleichen Dusel haben wir dann noch mit einer Gepardenmutter mit zwei verspielten Jungen, die wir über fast 20 min neben dem Weg beobachten können. Auch die drei waren teilweise nur zehn Meter entfernt. Die unzähligen 'normalen' Tiere zähle ich jetzt nicht mehr auf. Ein optisches Highlight war auf jeden Fall noch eine Gabelracke, die wir super ins Bild bekamen.








Kurz nach Mittag sind wir dann erst mal aus dem Park raus und zu unserer nächsten Unterkunft Onguma. Onguma  ist ein 34.000 Hektar großes Wildreservat, das unmittelbar östlich an den Etosha Nationalpark angrenzt. Auf dem Gelände des Onguma Game Reserve liegen insgesamt fünf verschiedene Unterkünfte und zwei Campingplätze verteilt.

Onguma Tree Top Camp

Das Onguma Tree Top Camp ist außerordentlich exklusiv und verfügt nur über vier strohgedeckte 'Zimmer' sowie einen Essbereich, die im Halbkreis an einem Wasserloch angeordnet, alle auf Holzpfähle aufgeständert und miteinander verbunden. Man hat also 'im Erdgeschoss' die Tierwelt, während man darüber im ersten Stock wohnt, schläft und isst.

Wir haben die Wahl, die folgenden beiden Tage im Onguma-Reservat zu verbringen oder wieder in den Ostteil des unmittelbar angrenzenden Etosha-Nationalparks: Geplant ist eine Mischung aus beidem.

Unsere heutige Route:


Halali - Onguma 8:30 - 12:20 (120 km)
Etosha Loop 16:30 - 17:15 (60 km)