Donnerstag, 27. Juli 2017

FAZIT

Zum Abschluss noch einmal ein (kurzes?) Fazit der drei Wochen in Namibia.
Elisabeth hat es toll auf den Punkt gebracht. Auf die Frage, wie denn die drei Wochen waren, hat sie geantwortet: "Da muss ich drei Wochen lang erzählen." Ich bin überzeugt, dass wir alle Vier die Köpfe voller Bilder und Eindrücke haben, die viele, viele Jahre lang halten werden.

LANDSCHAFT und TIERE
einmalig, unbeschreiblich, Gänsehaut bei jedem Drandenken, ein paar unvollständige Eindrücke liefern hoffentlich die Tagesberichte hier im Blog.

PLANUNG
Grundsätzlich: Es waren nicht nur phantastische drei Wochen, es hat ausnahmslos ALLES so gut oder besser geklappt als geplant. Für uns ungewohnt war, dass wir überhaupt so viel vorher planen und uns z.B. um Flug, Auto und Unterkünfte bereits acht Monate vor dem Urlaubsstart kümmern mussten. Bei der Kombination aus Ziel (Namibia boomt - wenn auch von einem sehr niedrigen Ausgangsniveau), Zeit (Ferien in Deutschland UND Südafrika) und gewählter Urlaubsart (Selbstfahrer, keine Zeltplätze) war das aber nicht anders möglich.
Das Namibia-Forum war eine ungewöhnlich gute und aktuelle Informationsquelle mit sehr freundlichen Forumsmitgliedern. In Kombination mit ein paar weiteren Informationsquellen (z.B. dem Iwanowski-Reiseführer) war eine detaillierte und realistische Planung der Strecke und Auswahl der Unterkünfte und Ziele möglich. Es hat sich erwiesen, dass die klassische Drei-Wochen-Runde im Uhrzeigersinn auch für uns ideal war. Die Tierwelt des Etosha als Höhepunkt eher am Ende der Runde, eine Lodge zum 'Füßehochlegen' zum Abschluss - perfekt.
Die Tipps für Extra-Buchungen (Joe's Beerhouse in Windhoek, die Living Desert Tour sowie die Restaurants Kückis und Royal Beef in Swakopmund, die Wüstenelefantentour in Mowani, die Game Drives in Onguma, Wabi und Mount Etjo) waren durchweg Volltreffer.

Beim konkreten Buchen der selbst ausgewählten Unterkünfte haben wir die Agentur Magic Vibes aus Windhoek eingeschaltet. Bei acht von elf Zielen haben wir direkt die erste Wahl bekommen, bei den drei weiteren Zielen jeweils sehr nahe liegende gute Alternativen.

REISEZEIT, TEMPERATUREN, WETTER
Für uns waren die deutschen Sommerferien alternativlos. Gleichzeitig haben auch die Südafrikaner (als größte Touristengruppe in Namibia) Urlaub. Dadurch gab es leider Hochsaison-Preise, aber nie das Gefühl, es sei 'voll'. Im Gegenteil: die bereisten Gegenden Namibias sind 'leer', absolut leer, selbst an Top-Touristenzielen (z.B. standen an der Düne 45 insgesamt max. 8 Fahrzeuge).
Das Wetter im Juli war absolut ideal, in Namibia ist Winter (!), d.h. es hat tagsüber zwischen 20 und 28 Grad und ist absolut niederschlags- und sogar wolkenfrei. (Ausnahme 3 h in Swakopmund Nordseewetter Nebel, kühl und 1/2 Tag in Sossusvlei-Dünen mit heißem Wüstenwind), nachts kühlte es sich auf teilweise empfindliche 4 bis 14 Grad ab.
Unbedingt beachten muss man die kurzen Tage mit Sonnenaufgang um etwa 6:30 Uhr und Sonnenuntergang um ca. 17:30 Uhr !
Pech oder Glück haben kann man, je nachdem, ob es in der Regenzeit des entsprechenden Reisejahres genug oder zu wenig Regen gab, denn das beeinflusst, ob und wie viele (vertrocknetes) Gras Teile der Landschaft bestimmt. Saftig grüne Wiesen darf man jedenfalls zur Reisezeit Juli/August nicht erwarten.

FLUG
Air Namibia mit dem täglichen Flug war für uns die erste Wahl - Direktflug ohne Zwischenstopp, Nachtflug ohne Verlust von Urlaubszeit, vergleichsweise günstig, Entertainment-System Note 2, Essen Note 3+, Platzverhältnisse Note 3, Gepäckbestimmungen je ein Stück à 21 kg mit freundlicher Toleranz Note 2. Dei namibische Auffassung einer effizienten Verwaltung konnten wir beim Rückflug live erleben, das wäre aber bei einer anderen Fluggesellschaft wahrscheinlich auch nicht besser gewesen.

AUTO
Der Toyota Hilux von Safari Car Rental war das ideale Urlaubsfahrzeug für 4 Personen (für 2 hätte der ebenfalls weit verbreitete Toyota Fortuner gereicht). Der Hilux ist DAS Standardfahrzeug vieler Autovermieter. Die Autovermietung Safari Car Rental wirkt sehr gut organisiert (Flughafenshuttle, Formalia, Autoeinweisung und -übergabe, Autorückgabe).Wir hatten nicht nur das Glück, als Erstmieter einen nagelneuen Wagen erwischt zu haben, die Ausstattung war auch funktional und sehr vollständig, auch wenn wir zum Glück weder einen der beiden Ersatzreifen noch den Pannenkoffer nutzen mussten. Apropos Reifen: Die großen Stollen-Reifen (265/70 R17) haben ein sicheres Gefühl vermittelt (nicht alle Urlauber-Hilux hatten solche), die hohe Sitzposition ist ideal für die Tierbeobachtung und mit ständig eingeschaltetem Allradantrieb fühlte man sich auf den Schotterpisten meist zwischen 60 und 80 km/h recht wohl. Die Ladefläche ist trotz Ersatzreifen riesig, der gigantische Doppeltank (140 Liter, Reichweite damit bis zu 1.400 Kilometer) beruhigt. Das Tanken klappte recht zügig auch ohne großes Autoschaukeln, wie anscheinend bei den älteren Modellen nötig.

Das Linksfahren, insbesondere das Linksschalten, hat man nach wenigen Minuten raus. Außer in Windhoek selbst war der Verkehr seeehr entspannt bis nicht vorhanden. Auf die Straßenverhältnisse mit etwa 80 % Gravel oder Sand waren wir vorbereitet, am Ende des Urlaubs haben wir den Asphalt regelrecht gemieden. WENN man mal unbeabsichtigt in eine üble Querrille geraten ist, federt der Riesen-SUV diese recht ordentlich weg, das Gerüttel bei sog. Wellblechpassagen ist lästig, aber ein unvermeidbarer Bestandteil der Namibia-Erinnerung.

Das ohne Mehrkosten mitgelieferte Navi (ein Garmin-Nüvi) hatte eine neue Tracks4Africa Karte aufgespielt und war kaum nötig, wenn man die entsprechende Papierkarte dabei hat. Es gibt einfach zu wenig Abzweigungen und die Ausschilderung ist zu gut, als dass man viel falsch machen könnte. Genutzt haben wir das Navi meist nur als 'Countdown' bis zur nächsten Abzweigung ("noch 65 Kilometer, dann rechts") und am Ende, um die gefahrene Route auf den Laptop auszulesen (es waren am Ende genau 4.653 km).

UNTERKÜNFTE
Unsere Mischung der insgesamt zwölf Unterkünfte war absolut gelungen. Es war keine echter Ausfall dabei, aber mehrere absolute Highlights. Wir haben uns allerdings teilweise auch im oberen Preissegment bewegt.
Um nicht die einzelnen Tagesberichte zu doppeln, hier nur noch ein paar Stichworte:

Guesthouse Terra Africa, Windhoek
günstiger Preis, günstige Lage, liebevoll eingerichtet, sicherer Innenhof, schöner Garten,
1A-Empfehlung für den ersten Tag in Windhoek

Teufelskrallen Tented Lodge, Kalahari
phantastische Lage der tollen Bungalows, völlige Einsamkeit, die entschleunigt, gutes Essen und nette Bedienung im Haupthaus, eine weitere absolute Empfehlung

Quiver Tree Rest Camp
Familienbungalow, von der Ausstattung die schwächste Unterkunft unserer Reise, dafür 1A-Lage für Köcherbaumwald, kostenlose etwas fragwürdige Cheetah-Fütterung, gutbürgerliches Essen im Farmhaus

Klein-Aus Vista - Eagle's Nest
absolutes Highlight, unvergleichliche Lage, unbedingt einmal Grill-Paket als Alternative zum Diner im Haupthaus wählen, sein Geld wert

Namtib Desert Lodge
tolle, familiäre, persönliche Atmosphäre, durch gemeinsames Essen unterhaltsam und informativ, auch hier super Lage, relativ preisgünstig

Hoodia Desert Lodge
Luxuslodge, Lage zum Sossusvlei nicht ganz perfekt, Alternativen 'hinterm Gate' waren aber ausgebucht, Leistung entspricht wohl dem hohen Preis, für uns schon etwas 'drüber'

Meike`s Guesthouse, Swakopmund
preisgünstig, sehr gut zentral gelegen, sehr freundlich, super Frühstück, starkes WLAN, sicherer Innenhof, eine ausgezeichnete Empfehlung für Swakopmund

Mowani Mountain Lodge
absolute Champions-League, unvergleichliche Lage, (superior view) Bungalows sensationell, Essen exzellent, Wüstenelefantentour ein Muss, unsere teuerste Unterkunft, aber jeden Dollar wert

Etosha Safari Camp
der kleine Bruder der gleichnamigen Nachbarlodge, vergleichsweise groß, neu renovierte Familienbungalows mit "Zebras im Garten", interessante Atmosphäre zwischen Lodgebuffet und Biergarten mit Musik zum Abendessen, eine tolle Abwechslung zur Einsamkeit der Lodges

NWR Halali Rest Camp, Etosha
staatliches Camp, besser als sein Ruf, zumindest in dem gebuchten 'Family-Chalet', Restaurant mit 70er Charme, aber super frischem Grill, Wasserloch für uns enttäuschend, Lage im Etosha alternativlos

Onguma Tree Top Lodge
ein weiteres Highlight, max. 8 Gäste, eigens 1A-Wasserloch absoluter Luxus & familiäre Atmosphäre, DIE Kombination muss man erst mal hinkriegen, jeden Cent wert

Wabi Game Lodge
nette Zwischenstation, schöne Gartenanlage, Game Drive zu eigener Hippo- und Rhino-Herde ein Erlebnis, aber etwas Zoo-Charakter, Service und Essen gut, aber nicht mehr

Mount Etjo Lodge
starke Empfehlung für ruhige Abschlusstage, tolle Ausstattung, Parkanlage, seehr gelungener Lapa fürs Diner mit 1A-Grill

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